Steckbrief zur Kaffeepflanze

Die Kaffeepflanze (Coffea) ist eine exotische Nutzpflanze und eignet sich durch ihren (zunächst) kompakten Wuchs ideal als Zimmerpflanze. Mit ihren immergrünen Blättern und ihrem buschigen Blattwerk ist sie eine optisch ansprechende und einzigartige Bereicherung für die Fensterbank.

Weitere Tipps und Hintergrundinformationen zur Kaffeepflanze mit Fokus auf die Coffea arabica hier im folgenden Steckbrief!

Autor: Tim Sauer | Veröffentlicht am: 06.12.2020 | Aktualisiert am: 15.04.2023

Kaffeepflanze Steckbrief
Botanischer Steckbrief der Kaffeeplanze und des Kaffeestrauchs

Auf einen Blick:

  • Die Kaffeepflanze ist eine immergrüne Nutzpflanze.
  • Pflanzengattung: Rötegewächse.
  • Ursprung: Äthiopien & Sudan.
  • Vorwiegend heimisch im Kaffeegürtel.
  • Entdeckt wurde die belebende Wirkung von Schafen.
  • Wirtschaftlich genutzt seit dem 6 Jhd. v. Cr.
  • Arabica und Rousta sind die wirtschaftlich relevanten Sorten.

Ansprüche der Kaffeepflanze

Die Kaffeepflanze (Coffea arabica) hat relativ hohe Ansprüche an den Standort sowie die klimatischen Verhältnisse. Sie darf nicht in die pralle Sonne gestellt werden und muss regelmäßig gegossen werden.

Aufgrund von zu niedrigen Temperaturen in Europa sollte sie teilweise bis ganzjährig im Innenbereich gehalten werden (siehe auch: Kaffeepflanze Licht).

Die sensible Kaffeepflanze ist eine relativ langsam wachsende Art. In Deutschland werden die Kaffeepflanzen bis zu 1,50 Meter groß.

  • Heller, aber kein sonniger Standort
  • Hohe Luftfeuchtigkeit
  • Temperaturen zwischen 20 - 25 °

Wer hat die Kaffeepflanze entdeckt?

Die Entdeckungsgeschichte der ersten Kaffeepflanze und deren belebende Wirkung geht auf eine Legende aus Äthiopien zurück. Im Königreich "Kaffa" (heutzutage eine Provinz des Landes) wurden Schafe auf die Weide getrieben.

Am Abend waren die Tiere auf unerklärliche Weise meist sehr aktiv und ließen sich nicht beruhigen. Man konnte beobachten, dass die Tiere die roten Kirschen von den Kaffeesträuchern aßen. Durch ihre Beobachtungen waren die Bauern verunsichert und wandten sich an die Mönche des dortigen Klosters.

Nach einem Selbstversuch verspürten die Mönche nicht mehr den Drang zu schlafen, waren hellwach und leistungsfähig. Die Tragweite der Entdeckung der Kaffeepflanzed hätte man damals wohl kaum erahnen können.

Ob das Wort "Kaffee" nun vom Namen der Provinz "Kaffa" kam oder doch eher vom arabischen Wort für "Lebenskraft / Stärke" (= Kahwe / Qahwa) wird wohl nie endgültig geklärt werden können.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war allerdings nur die Coffea arabica Pflanze bekannt. Im Jahr 1898 entdeckt man im Kongo dann schließlich die Kaffeepflanzen der Sorte "Robusta" (Coffea canephora).

Geschichte der Kaffeepflanze

Die Geschichte der Kaffeepflanze und die wirtschaftliche Nutzung kann bis ins 6. Jahrhundert nach Christus zurückverfolgt werden. Damals wurde im heutigen Jemen bereits erste Plantagen betrieben. Die Handelsstadt Mocha (Mokka) spielte dabei eine entscheidende Rolle im arabischen Kaffeehandel. Über die Städte Mekka und Medina kam der Kaffee nach Ägypten und von dort aus in die ganze Welt.

Dabei war Kaffee früher gar nicht so unumstritten wie heute. Muslimische Gelehrte diskutierten schon um das 15. Jahrhundert herum ob Kaffee tolerabel sei oder nicht. Der Konsum "anregender" Substanzen wie Alkohol, Tabak, Haschisch oder auch Kaffee war höchst umstritten. Im Jahr 1511 wurde in der Stadt Mekka gar der Konsum von Kaffee verboten!

Der osmanische Sultan Murad IV treibte es gar auf die Spitze. Er ließ um 1630 den Kaffeekonsum und Kaffeehäuser komplett verbieten. Bei Zuwiderhandlung drohte nichts anderes als der Tod.

Der Legende nach starben alleine in Konstantinopel an einem Tag 18 Menschen durch das Kaffeeverbot.

Dennoch florierte der Kaffeegenuss rund um das 15. Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel. Um 1400 n. Chr. wurde im heutigen Jemen die Kaffeepflanze auf terrassenähnlichen Gärten gezielt kultiviert und angebaut.

Zu diesem Zeitpunkt besaßen die Araber ein festes Monopol auf den weltweiten Kaffeehandel. Während im 17. Jahrhundert durch arabische Händler die Pflanze und deren Bohnen nach Europa kam, wurde sie in Mittel- und Südamerika erst im 18. Jahrhundert bekannt.

Wo war das erste Kaffeehaus in Europa?

Das erste Kaffeehaus Europas wurde 1645 am Markusplatz in Venedig (Italien) eröffnet. Das Caffè Florian auf der Piazza San Marco ist noch bis heute geöffnet.

Das erste Kaffeehaus Europas wurde 1645 in Venedig eröffnet. Sehr schnell etablierte sich eine eigene Kaffeekultur in Europa. Alleine im Jahr 2016 haben die Deutschen rund 162 Liter Kaffee pro Kopf konsumiert!

Kurioserweise ging eine der größten Versicherungsgesellschaft der Welt, die Lloyd's Gruppe, aus einem Kaffeehaus hervor. Das "Lloyd's Coffee House" war 1686 der Treffpunkt für Geschäftsmänner und Seefahrer. Dort wurden maritime Versicherungen sowie Warenvermittlungen und Tauschgeschäfte diskutiert und geformt.

Botanik der Kaffeepflanze

Grundsätzlich vorweg die Frage: Was ist eine Kaffeepflanze? Die Coffea ist eine exotische Pflanzengattung der Rötegewächse (Rubiaceae) die Coffein in ihren Samen (Kaffeekirschen) speichern kann. Weltweit sind rund 124 Arten der Coffea Pflanze bekannt.

Die wohl bekanntesten Pflanzenarten aus der botanischen Gattung der Coffea sind Coffea Arabica und Coffea Canephora (Robusta-Kaffee).

Die Kaffeepflanze ist eine Nutzpflanze, die zur Herstellung des beliebten Heißgetränks Kaffee genutzt wird. Dazu muss die Bohne der Kaffeepflanze fermentiert und geröstet werden. Die Bohnen der Robusta Pflanze schmecken geröstet allerdings intensiver und kräftiger.

kaffeepflanze botanisch botanik
Die botanische Familie der Kaffeepflanze umfasst ca. 124 verschiedene Arten

Bei uns in Europa erhält man nur selten einen Kaffee aus 100% Arabica oder Robusta. Meistens werden die verschiedenen Sorten kombiniert um ein optimales Aroma zu erhalten. Ebenfalls kann aus den Bohnen auch Kaffeebohnenöl gewonnen werden.

Neben Erdöl ist der Rohstoff Kaffee der zweitwichtigste der Welt. Er kann wie jeder Industrierohstoff an der Börse als Kontrakt gehandelt werden.

Kaffeepflanze Pflege
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Herkunft der Kaffeepflanze

Die Heimat der Kaffeepflanze liegt im subtropischen und tropischen Afrika. Der Ursprung der Kaffeepflanze kann bis in die Hochländer Äthiopiens im Südwesten des Landes und Teile des Sudans (Bohma-Plateau) zurückverfolgt werden.

Auch Kenia mit Anbauflächen rund um den Mount Marsabit gilt als Ursprungsland der Kaffeepflanze.

Im Verlauf der Zeit verbreitete sich die Kaffeebaum Herkunft. Vor allem auf den Maskarenen und auf Madagaskar fühlt sie die Kaffeepflanze heimisch.

Aber auch in Lateinamerika (z.B. Brasilien) verbreitet sich Kaffee schnell. Der Siegeszug des Kaffee begann im 17. Jahrhundert als Araber und Türken die Kaffeebohnen im Tauschhandel nach Europa brachten.

Wo wird die Kaffeepflanze angebaut?

Angebaut werden die Kaffeepflanzen in und um den sogenannten Kaffeegürtel. Dieser erstreckt sich rund um den Äquator zwischen dem 23. Breitengrad (Nord - Süd). Aufgrund des tropischen Klima kann der Kaffeestrauch hier optimal wachsen und der Anbau von Kaffeepflanzen ist wirtschaftlich rentabel.

Je nach Herkunft kann man die Kaffeepflanze in verschiedene Bereiche einteilen: Eucoffea, Argocoffea und Mascarocoffea kommen aus dem Ursprungsland Afrika. Die Paracoffea hat ihren Ursprung im asiatischen Raum.

Kaffeegürtel - Anbau und Herkunft der Kaffeepflanze
Der Kaffeegürtel – zwischen dem 23. Breitengrad (Nord - Süd) lassen sich Kaffeepflanzen optimal anbauen

Zwischen dem 23. Grad nördlicher bis südlicher Breite gedeiht die Kaffeepflanze aufgrund des Klimas optimal. Hier ist auch der Großteil der weltweiten Kaffeeproduktion angesiedelt.

Hier herrscht ganzjährig ein stabiles feucht-trockenes Klima ohne Temperaturextreme. So wird die Coffea arabica unter anderem in Brasilien, Mexiko, Guatemala, Venezuela, Kolumbien, Bolivien, Äthiopien, Kenia und Sambia angebaut.

Wo wachsen Kaffeepflanzen?

In den Ländern des sogenannten "Kaffeegürtel" herrschen die perfekten Bedingungen für den Anbau von Kaffee. Dieser erstreckt sich vom 23. Breitengrad Nord bis zum 23. Breitengrad Süd. Brasilien, Kolumbien, Äthiopien, Vietnam oder Indonesien liegen beispielsweise im Kaffeegürtel.

Die Coffea robusta fühlt sich in Vietnam, Thailand, Angola, Liberia, Togo, Madagaskar, Kongo, Indonesien und Uganda besonders wohl. Der Großteil dieser Länder liegt im Gegensatz zu den arabica-Anbaugebieten auf geringerer Höhe. Hier herrschen oftmals eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 100%.

Kaffeepflanzen Sorten: Coffea arabica & robusta

Was ist Coffea arabica Kaffee? "Coffea" steht im botanischen Sinn für den wissenschaftlichen lateinischen Namen oder Gattung der Kaffeepflanze.

Die berühmtesten und zugleich wirtschaftlich relevantesten Sorten sind Arabica-Kaffee (Coffea arabica, "Bergkaffee") und Robusta-Kaffee (Coffea canephora). Ab 1000 Meter Anbauhöhe spricht man auch von "Hochlandkaffee".

Warum hat Arabica weniger Koffein als Robusta?

Die Kaffeepflanze bildet zum Schutz gegen Schädlinge und Insekten Koffein aus. Da es in höheren Lagen weniger davon gibt, bildet die Coffea arabica weniger Koffein als die Coffea canephora (Robusta).

Die Coffea arabica Pflanze wächst in höheren Lagen, was zu einem langsameren Wachstum führt. Das sorgt für einen intensiveren Geschmack des Kaffees, da die Pflanzen langsamer wachsen als in tieferen Ebenen.

Der Arabica Strauch ist wesentlich anfälliger für Krankheiten und Temperaturschwankungen als sein "Konkurrent" Robusta. Arabica hat im Vergleich rund 50% weniger Koffein.

In der Regel tragen Arabica-Pflanzen auch weniger Früchte als die Robusta.

vergleich kaffeebohne arabica robusta
Unterschiede: Coffea robusta (links) und Coffea arabica (rechts)

Robusta ist geschmacklich der Coffea arabica "unterlegen". Die Arabica-Bohne bietet ein breiteres Spektrum an natürlichen Geschmäckern und ist ölhaltiger. Dafür sind Robusta Kaffeepflanzen nicht so anspruchsvoll in der Pflege, da sie resistenter gegen Schädlinge und Hitze sind.

Der Flachlandkaffee Robusta trägt auch mehr Früchte wie Arabica, welche auch wesentlich schneller reifen. Auch der Koffeingehalt liegt etwas bei dem Doppelten des Arabica Kaffees.

Trotz allem wird weltweit mehr als drei mal so viel Arabica angebaut wie Robusta, weil die Bohnen weniger Bitterstoffe und Koffein enthalten. Der starke Robusta-Geschmack wird vor allem für Espressos genutzt.

Woran kann man eine Arabica-Pflanze erkennen?

Eine Arabica-Kaffeepflanze erkennt man an den bronzefarbenen Blattspitzen neuer Blätter.

Man kann die Bohnen der beiden Kaffeearten folgendermaßen unterscheiden: Bohnen einer Robusta sind eher rund und klein. Darüber hinaus ist die Rille auf der flachen Seite einer Robusta-Bohne fast gerade. Die Bohnen der Arabica sind flach und oval. Je nach Herkunft ist die Rille der Arabica in einer S-Form geschwungen.

Kaffeepflanze Wachstum

Die Coffea wächst meist als Baum oder Busch. Das Wachstum der Kaffeepflanze ist allgemein eher langsam. Die junge Kaffeepflanze wächst einstämmig und entwickelt sich im Laufe der Zeit zu einem buschigen Gewächs.

Kaffee: Baum oder Strauch?

Ist die Kaffeepflanze nun ein Baum oder ein Strauch?

Beides! Je nach Lage und Art können Kaffeesträucher und Kaffeebäume wachsen. Auf Plantagen werden die Kaffeepflanzen zu Büschen heruntergeschnitten um den Ertrag zu steigern. "Wilde" Kaffeepflanzen können auch zu richtigen Bäumen heranwachsen!

Zum Aufbau der Kaffeepflanze: Die immergrünen Kaffeepflanzen Blätter sind mit einer wachsartigen Oberfläche versiegelt um sie vor starker Hitze zu schützen. Das verleiht der Pflanze ihr glänzendes Aussehen. Die Blätter können unter Idealbedingungen eine durchschnittliche Länge von bis zu 20 cm erreichen.

Die kurzstieligen Blätter haben eine länglich-ovale Form und wachsen in einer strauchförmigen Formation. Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün, die Unterseite hellgrün bis gelblich.

Die Oberfläche fühlt sich durch die Struktur des Blattes oftmals an wie glattes Kunstleder (siehe auch: Blätter Coffea arabica).

Wer sich für kleine und kompakte Kaffeepflanzen interessiert, kann sich näher mit der "Coffea arabica nana" auseinandersetzen. Diese Pflanze bildet Blüten und Kirschen bereits ab einer Höhe von 40 cm aus.

kaffeepflanze wachstum
Das Wachstum der Kaffeepflanze ist relativ langsam

Wie wächst eine Kaffeepflanze?

Die Pflanzen der Coffea arabica werden vorzugsweise auf Höhen zwischen 1000 und 3000 Meter angebaut. Als Faustregel kann man sagen: Je höher das Anbaugebiet, desto hochwertiger die Kaffeepflanze und Kaffeebeeren.

Die Kaffeepflanzen werden deshalb in höheren Lagen angebaut, weil die Pflanze Temperaturen über 30 Grad nicht besonders gut verträgt. Gerade in den Anbaugebieten am Äquator ist diese Marke jedoch schnell erreicht. Die kühlere Temperatur bei durchschnittlich 22 Grad gefällt der Coffea arabica sehr!

Die höhere Qualität des Bergkaffee kommt vor allem durch das langsame Wachstum der Kaffeepflanzen. Die extreme Höhenlagen fördern die Aromabildung und regulieren die Säure in der Bohne selbst.

Doch wie groß wird ein Kaffeebaum? Bis zu 8 Meter groß kann ein Arabica-Exemplar in freier Wildbahn werden. Die Größe der Kaffeebäume und Kaffeesträucher hängt im wesentlichen von der Art, Lage und dem Beschnitt ab.

Wie groß kann eine Kaffeepflanze werden?

Eine Kaffeepflanze kann bei optimalen Bedingungen bis zu 8 Meter hoch werden. Allerdings werden die Pflanzen auf Plantagen immer auf 1,5 bis 2 Meter heruntergeschnitten. Das erleichtert die Ernte und verbessert insgesamt die Ertragskraft des Kaffeebaums.

Da die Pflanze tropische Temperaturen gewohnt ist, benötigt sie viel Feuchtigkeit (siehe auch: Kaffeepflanze Luftfeuchtigkeit). Die Temperatur sollte immer zwischen 18 und 25 Grad liegen und die 30-Grad Marke nicht überschreiten. Die Coffea canephora (Robusta) braucht dagegen eine Durchschnitttemperatur von etwa 26 Grad.

Ebenso sollten längerfristig Temperaturen unter 13 Grad vermieden werden. Bei Temperaturen unter 10 Grad erfrieren die meisten Coffea-Pflanzen.

Da die direkte Sonneneinstrahlung nur bedingt zu empfehlen ist, werden auf industriellen Plantagen sogenannte "Schattenbäume" genutzt. Diese verhindert dass die junge Kaffeepflanze den direkten Sonnenstrahlen ausgesetzt ist. Als biologischer Sonnenschirm werden oft Bananenstauden oder Mangobäume genutzt.

Besonders ist dabei die Art der Fortpflanzung der Coffea arabica: Sie ist selbstfertil! Das bedeutet dass der Arabica Kaffeestrauch in der Lage ist sich selbst zu befruchten (bestäuben) und ohne externe Eingriffe Kaffeekirschen ausbilden kann (siehe auch: Kaffeepflanze selbst anbauen). Das ist einzigartig unter der Coffea-Gattung.

Blüten & Kaffeekirschen

Wann blüht die Kaffeepflanze? Nach 3 bis 4 Jahren sind bei optimaler Kaffeestrauch Pflege die ersten Blüten zu erwarten. Die nach Jasmin duftenden Blüten sorgen für ein tropisches Flair und im Nachgang natürlich auch für die Kaffeekirschen. Ältere Exemplare können auch zwei mal pro Jahr Blüten tragen!

Der Fruchtknoten der Coffea arabica verwandelt sich 2 - 3 Tage nach der Befruchtung in die eigentlich Kaffeekirsche.

Diese Früchte der Kaffeepflanze (Kaffeekirschen) sind essbar und haben eine süße Note. Die Haut der Kaffeekirsche schmeckt allerdings sehr bitter und muss vor dem Verzehr entfernt werden.

Das Fruchtfleich, die Pergamenthaut und Silberhaut umgeben die eigentlichen Kaffeebohnen. Von ihnen sind immer jeweils zwei in einer Frucht.

kaffeepflanze blüte
Blüte der Kaffeepflanze: Eine Pracht!

Wie lange dauert es bis Kaffeepflanzen blühen?
3-4 Jahre bei guter Pflege der Kaffeepflanze.

Wie oft blühen Kaffeepflanzen?
Einmal pro Jahr. Das ganze dauert allerdings nur wenige Stunden. Nach max. 3 Tagen ist Schluss!

Wann blüht ein Kaffeebaum?
Immer im Frühling und Sommer. Bei älteren Exemplaren auch mehr als einmal.

kaffeepflanze blüten
Kaffeepflanzen Blüten riechen nach Jasmin!

Ein ausgewachsener Kaffeebaum kann bis zu 40.000 Blüten (Trugdolden) wachsen lassen. Da die Coffea arabica selbstfertil (= selbstbefruchtend) ist, blühen diese Pflanzen lediglich einige Stunden! Nach dieser kurzen Zeitspanne verblühen sie sofort und werfen ihre Blüten ab. Diese Entwicklung der Arabica-Pflanze ist in ihrer Gattung einzigartig!

Die Blüten des Kaffeestrauches sind fünfgliedrig und wachsen an den Blattachseln. Die Blüten werden vor allem zum Beginn der Regenzeit ausgetrieben. Mit dem Gießverhalten kann man also auch die Blütenbildung des Kaffeebaums beeinflussen!

Das bedeutet: Wenn man im Winter über 2-3 Monate nur wenig gießt und im Frühjahr dann sehr viel, kann das die Kaffeepflanze dazu antreiben Blüten auszubilden.

kaffeepflanze blühen nacht
Die Kaffeepflanze blüht in der Nacht

Die Blüten der Kaffeeplanzen öffnen sich dabei in der Nacht.

Wegen den immergleichen klimatischen Bedingungen am Äquator kann die Kaffeepflanze gleichzeitig Blüten und Kaffeekirschen (Kaffeebeeren) ausbilden. Das passiert in der Regel nach 3 bis 4 Jahren Wachstum.

In höheren Lagen blühen Kaffeepflanzen meistens nur einmal. Es ist allerdings auch möglich dass tief gelegene Plantagen öfters blühen!

Nach der Wachstumsphase trägt die Kaffeepflanze bis zu 60 Jahre lang Kaffeekirschen.

Wie alt können Kaffeepflanzen werden?

Die Lebensdauer einer Kaffeepflanze kann bis zu 80 Jahre betragen!

Wenn die Kaffeepflanze zeitgleich Blüten und Kirschen trägt, kann das ein Hinweis darauf sein, dass die Wachstumsphasen nicht klar definiert sind. Trocken- und Regenphasen sind in der Natur üblicherweise klar von einander abgegrenzt. Daher: Im Winter konstant weniger gießen!

kaffeekirsche an kaffeepflanze
Nach 3-4 Jahren kann man die ersten Kaffeekirschen erwarten!

Die Kaffeekirschen der Coffea arabica sind spätestens 12 Monaten nach der Blüte reif zur Ernte. Die Bohnen der Coffea canephora (Robusta) reifen dagegen innerhalb von 6 bis 8 Monaten.

In dieser Zeit wechseln die Kirschen ihre Farbe von hellgrün zu einem saftigen Rot. Überreife Früchte färben sich schwarz. Da die Kaffeepflanze relativ gemächlich wächst, wird der maximale Ertrag allerdings erst nach 6 bis 8 Jahren erreicht.

Die grünlichen Samen der Kaffeepflanze sind in der Kirsche umgeben von der sogenannten Silberhaut, der Pergamenthaut und dem Fruchtfleisch (Pulpe). Die Kaffeebohne an sich hat dabei eine Länge von etwa 9 - 10 mm.

Was sind Perlbohnen?

Eine Perlbohne (Caracolitos) ist eine Sonderform der Kaffeebohne. So nennt man die Bohne wenn statt zwei nur eine große Bohne in der Kaffeekirsche wächst. Perlbohnen sind etwas runder als normale Bohnen.

Nach durchschnittlich 20 Jahren nimmt die Ertragskraft der Kaffeepflanze kontinuierlich ab. Nach diesem Zeitraum verringert sich die Ertragskraft deutlich. Es ist üblich dass wenn die Kaffeepflanze das Alter von 30 Jahren erreicht, diese dann durch jüngere und ertragreichere Pflanzen ersetzt werden.

Kaffeekirschen in rot und grün
Rote und grüne Kaffeekirschen an einem Kaffeestrauch

Wenn die Kaffeefrüchte ausgereift sind, können diese bis zu einem halben Jahr am Strauch bleiben. Werden sie nicht geerntet, vertrocknen die Kirschen nach etwa 6 Monaten.

Die geernteten Kirschen können auf zur Anzucht neuer Kaffeepflanzen genutzt werden. Im Internet kann man auch Kaffeesamen kaufen.

Eine durchschnittliche Kaffeepflanze kann unter perfekten Bedingungen vier bis acht Kilogramm der Kaffeekirschen liefern. Aus rund einem Kilogramm der Beeren lassen sich bis zu 250 g Rohkaffee gewinnen.

Das entspricht ca. 6 - 7 Kaffeebohnen pro Gramm gemahlenen Kaffee.

Multitasking

Eine Kaffeepflanze kann Blüten und Kirschen gleichzeitig tragen!

Die Früchte der Kaffeepflanze sind giftig für Hunde, Katzen, Vögel und Kleinkinder, da sie Koffein enthalten.

Auch Bienen fliegen förmlich auf die süßen Blüten. Besonders beliebt sind die Kaffeepflanzen bei den Nutztieren vor allem wegen dem Koffein. Das macht die Bienen noch fleißiger und gerade zu abhängig.

Studien belegen, dass Bienen koffeinhaltige Pflanzen bevorzugen und sogar häufiger hierhin zurückkehren. Zurück im Bienenstock wird dann fleißig für die Kaffeepflanze "geworben". Koffein stärkt also auch die Gedächnisleistung.

Kopi Luwak

Der teuerste Kaffee der Welt hat es dagegen in sich: Der Kopi Luwak wird für mit bis zu 600 Euro je Pfund gehandelt. Das entspricht etwas mehr als 10 Euro je Tasse.

Das besondere an dieser Kaffeesorte ist die Art und Weise der "Herstellung": Die Kaffeekirschen werden von einer Schleichkatzenart (Zibetkatze) verzehrt und anschließend wieder ausgeschieden.

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Auf dem Weg durch das Verdauungssystem der Zibetkatze wird die Kaffeebohne leicht fermentiert. Dadurch enthält der fertige Kopi Luwak weniger Bitterstoffe als konventionelle Kaffeebohnen. Das rechtfertigt auch den hohen Preis dieser Kaffeespezialität!

Wer ihn mal ausprobieren möchte, kann sich auf Amazon eine kleine Packung gemahlenen Kopi Luwak kaufen (*).

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